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Spanien: Cádiz

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Tag 67 / Sa 13.10.2018 / Fahrt nach Conil de Frontera

(Cornelia) Im Zusammenpacken sind wir schon trainiert, und so verlassen wir Berzocana pünktlich um 10 Uhr. Eineinhalb Stunden später erreichen wir Mérida, eine Stadt mit 60 000 Einwohnern, und befinden uns immer noch in der Extremadura, obwohl die Gegend deutlich südlicher wirkt: Auf den Weiden stehen die schwarzen Toros (Stiere), die Landstraßen sind mehr und mehr von Palmen gesäumt. Méridas Name stammt aus der Römerzeit (Emeritae Augusta) und auch die Sehenswürdigkeiten stammen (meist) aus der römischen Ära. Hadrian (ja, DER) ist hier geboren, war also ‚Südspanier‘!

Wir beginnen mit dem Mithräum, einer Stätte des Mithras-Kults. Thermen, einige hübsche Mosaiken, Reste von römischen Wandmalereien, die Zelle der Kultstätte mit Mosaikbildern von Göttern, leider nur zum Teil erhalten und schwer einsehbar. Daneben liegt eine antike Begräbnisstätte, ein Columbarium, museal aufbereitet; eindrücklich, wie die Sarkophage im Freien stehen, neben Buchs, Olivenbäumen und Zypressen. 

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Vom Mithräum aus gehen wir zu Amphitheater und Theater. Offenbar finden an beiden Orten Konzerte und Theatervorstellungen (Theaterfestival im Sommer!) statt. So ein Amphitheater habe ich schon öfter gesehen; nett ist, dass Pappkameraden dem Besucher die verschiedenen Gladiatorentypen ins Gedächtnis rufen. Das Theater selbst ist sehr beeindruckend, mit zweistöckiger Bühne, vielen Statuen, einer Szene mit Marmorboden. Viele Menschen besuchen es an diesem Tag. Das Römer-Museum müssen wir aus Zeitgründen auf ein andermal verschieben, kommen aber nach dem Essen noch am Portikus des Forums (mit dem Kopf der Medusa) und am durchaus stattlichen Diana-Tempel vorbei. Auch der Alcazaba, die Festung aus der arabischen Zeit, ist riesig, seine Mauern 2,70 Meter dick. Gleich daneben überquert die römische Brücke mit 60 (!) Bögen den Fluss Guadiana; die nächste Brücke ist wieder ein Werk von Calatrava, wie man unschwer am Stil erkennt. Dann halten wir noch kurz beim Aquädukt von Mérida aus dem 1. Jahrhundert nach Chr. (Wer findet Tom auf dem Bild?)

Auf dem Weg nach Jerez de la Fontera, wo unser Sohn Christoph mit dem Flieger aus Berlin landen wird, wird die Landschaft immer noch südlicher (trockener, heißer - 32 Grad -, verbrannter), wenngleich zwischendurch ein kleiner Bergzug wieder einmal ideale Bedingungen für Jamón Iberico schafft: Eichenwälder, so weit wir sehen können. Tom kann mit seiner Flugzeug-App erkennen, welche Gegend Christoph gerade überfliegt, und zeitgleich mit seiner Landung erreichen auch wir den Flughafen. Wiedersehensfreude auf beiden Seiten! Als wir dann unser Häuschen am Meer bei Conil de Frontera in der Dunkelheit endlich gefunden haben und unser Oberpfälzer Vermieter uns wortreich (Oberpfälzer???, ach ja, lebt schon seit 20 Jahren in Spanien) mit Tipps versorgt hat, genießen wir einen schönen Abend auf der Terrasse.


Tag 68 / So 14.10.2018 / Conil de la Frontera
(Cornelia) Ein bisschen Regen am frühen Morgen, doch ein frischer Wind vertreibt die Wolken bald und wühlt den Atlantik auf. Wir genießen die salzig gesprühte Luft, den Wind im Rücken, das Türkisblau des Meeres. So sieht also die Costa de la Luz aus! Das Licht ist sehr hell, so luminos, dass es uns fast trotz Sonnenbrille blendet. Nach einem kleinen Café solo (= Espresso) zur Stärkung kämpfen wir uns gegen den Wind zurück. Puh! Aber soooo schön!  
Auf zum Fischrestaurant „El Marinero“ in Conil. Jetzt in der Nachsaison finden wir leicht einen Platz, staunen aber über die Größe des Lokals; es hat vier Speisesäle und zwei Terrassen. Den Betrieb im Hochsommer wollen wir uns gar nicht vorstellen… Palmen vor uns, Artischocken auf dem Teller, Pulpo, Paella – Christoph soll gleich das richtige Spanien-Feeling bekommen. Auf dem kleinen Spaziergang durch eine Villen-Gegend zum Meer finden wir eine kleine Strandbar, die vom Meereswasser tatsächlich unterspült wird. Ach, stundenlang könnte man den Wellen zusehen…! - Zum Sonnenuntergang (etwa 19.45 Uhr) gehen wir noch einmal an den Strand – tolle Stimmung!
Zurück in der Casa Anna verfolgen wir zu dritt die Wahlsendungen zur Landtagswahl in Bayern im deutschen Fernsehen. Manche haben nachgefragt: Ja, Tom und ich haben auch gewählt, schon in Jaca, denn die Briefwahlunterlagen hatten wir dank der tätigen Mithilfe des zuständigen Herrn von der Gemeinde Rednitzhembach rechtzeitig erhalten.

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Tag 69 / Mo 15.10.2018 / Gibraltar und Tarifa

(Cornelia) Am Vortag ist der Entschluss gereift, ins kurioserweise britische (immer-noch-EU!!) Gibraltar zu fahren. Der Plan: Fahrt auf der Autobahn durch einen Korkeichen-Nationalpark, Gibraltar mit Affenfelsen und Stadt, dann noch auf dem Rückweg nach Tarifa, dem südlichsten Punkt Europas.

Gesagt, getan. Unser Navi überrascht uns mit einer ‚kürzesten Strecke‘ über einsame Bergstraßen und an Sumpfgebieten mit Reisfeldern entlang zur Autobahn, die tatsächlich von dichten Korkeichenwäldern gesäumt ist. Bald schon sind wir in der Bucht, an deren Ende Gibraltar liegt und erkennen den Felsen an seiner typischen Form. Das Auto parken wir noch in Spanien und gehen dann zu Fuß über die Grenze. Erst winken uns die Spanier durch, dann die englischen Zöllner. Ein paar Meter weiter ist alles britisch: Rote Telefonzellen, andere Werbung, teilweise Doppeldeckerbusse. Bus Nr. 10 überquert zunächst die Start- und Landebahn des Flughafens und transportiert uns zur Seilbahnstation; für schlappe 42 Gibraltar-Pfund (gleicher Wert wie englische Pfund) bringt die Gondel uns drei in nur sechs Minuten steiler Fahrt nach oben. Dort riecht es schon wie im Tierpark Hellabrunn, nach Affenpisse… allerdings begegnen wir einigen Exemplaren aus der wohl ungefähr 200 Affen starken Berberaffen-Population erst ein paar Schritte weiter in der ‚Ape‘s Den‘, wo sich auch ihr Futterplatz voller Gemüse und Obst befindet. Es wird sehr gewarnt, Plastiktüten zu tragen, weil die Affen damit Futter assoziieren. Die Affen sind frech und behende; schwupp, springen sie auf einen Touristenkleinbus und fahren ein paar Meter mit, hopp, schon hängt einer am Arm eines Touristen, der sich des Affen nicht gleich entledigen kann. Schaue ich durch die Kamera, habe ich immer ein seltsames Gefühl, weil ich dann weder links noch rechts noch hinten nach den – doch immerhin wilden – Tieren Ausschau halten kann. Auch halte ich die Kamera fester als gewöhnlich in der Hand. „Süß“ ist ein Affenbaby, das entweder selbst herumturnt und -hüpft, auf Mamas Rücken reitet oder sich rasch mal lausen lässt.

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Wie wir bald feststellen, zeichnet sich Gibraltar vor allem durch Nicht-Information aus: Es ist ärgerlich, wie schlecht ausgeschildert der Berghang ist. Nicht einmal der Weg zu den Militärmuseen auf dem Felsen ist gut ausgewiesen. Offenbar möchte man die lokalen Anbieter stützen und den individuellen Besucher zwingen, entnervt ein Taxi anzuheuern. Nein, den Gefallen tun wir Gibraltar nicht: Wir überwinden die ungefähr 400 Höhenmeter zu Fuß, haben dabei immer einen unverstellten Blick auf die Stadt, die uns aber zu eng, zu laut, zu bebaut erscheint. Auf den letzten Metern abwärts gibt es Treppen, und spätestens hier dürfen wir annehmen, dass wir am nächsten Tag einen Muskelkater haben werden. Ein schlechter ‚black coffee‘ vor dem Rathaus, dann ein Stück ‚main street‘. Was für viele Besucher ein shopping-Erlebnis ist (Markenartikel billiger!), lässt uns flüchten. Nichts wie weg. Damit ist ‚once-in-a-lifetime‘-Gibraltar noch zu EU-Zeiten abgehakt. Irgendwann wird diese Grenze dann wohl eine EU-Außengrenze sein... 

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Hat man Afrika – nur 14 Kilometer entfernt – am Vormittag noch schlecht gesehen, so sind die z. T. 800 Meter hohen Berge am Nachmittag klar zu erkennen. Auf einem Parkplatz an der malerischen Straßen zwischen San Roque und Tarifa treffen wir auf Rosenheimer, die mit ihrem frisch erworbenen Wohnmobil-Pickup mit Allradantrieb nach Marokko übersetzen wollen und den Blick auf den anderen Kontinent mit einem Kaffeehaferl in der Hand genießen. So ein ähnliches Auto haben wir ja für Chile/Argentinien gemietet; wir sind auf die Erfahrungen des Rosenheimer Paars neugierig und kommen ins Gespräch. Vorfreude!

Tarifa selbst liegt zwar wie Conil de la Frontera an der Costa de la Luz, verleiht der Küste aber den Namen ‚Costa del Windsurf‘. Und tatsächlich, auf dem Meer wimmelt es von Kite-Surfern mit ihren bunten Schirmen. Die Besonderheit von Tarife ist eine Mole, genau an der Scheide zwischen Mittelmeer und Atlantik. Wir trauen unseren Augen kaum, denn die beiden Meere unterscheiden sich auch optisch: Während sich auf dem eher grauen Atlantik hohe Wellen kraftvoll überschlagen, liegt das Mittelmeer tiefblau-ruhig in der Bucht. Sehr kurios! Das ist also der südlichste Punkt Europas! (Im letzten Monat hat Spanien übrigens auch wieder 1200 Flüchtlinge mit Rettungsbooten aus dem Meer gefischt; am 20.10. werden es knapp 45 000 in diesem Jahr sein.)

Das Städtchen hat eindeutige maurische Spuren (Befestigung, Kastell), kleine gewundene Gässchen, heimelige Plätze – ganz nach meinem Geschmack. Wir finden ein Restaurant, in dem sich auch Einheimische zum Aperitiv treffen, können draußen sitzen und machen Christoph mit Jamón Iberico, Queso in vier Varianten und Tapas bekannt. Auf der Heimfahrt gießt es dann wie aus Eimern, und Tom kämpft sich über die schlecht markierte Straße – upps, Herbst in Andalusien!  

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Tag 70 / Di 16.10.2018 / Conil de la Frontera und Cádiz

(Cornelia) Was man alles aus trockenem Weißbrot machen kann, lernt man in Spanien schnell; so wird es in vielen Suppen und Eintöpfen verwendet, oder – wie heute bei uns – als eine Art French Toast – in Ei gewendet und in Olivenöl gebraten. Mit deftiger Chorizo, Schinken und Schafskäse gestärkt, machen wir unseren Strandspaziergang. Das Meer präsentiert sich – trotz des Regens in der Nacht – recht zahm, die Flut, die man doch ziemlich merkt und die dann große Teile des breiten Strandes einnimmt, ist schon überschritten; der Himmel ist wieder klar, und Conil spiegelt sich in von der Flut zurückgelassenen großen Pfützen. Uns begeistert, wie rasch das Wetter wechselt! Am Abend werden wir dann noch ein unglaubliches Farbenspiel am Himmel im Nachgang eines Bilderbuchsonnenuntergangs erleben, der den Himmel noch lange in ein tiefes Rot taucht. 

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Nach ein bisschen Faulenzen unter Palmen im Garten sind wir bereit, Cádiz zu erobern. Ich habe so viel Positives über die Stadt gehört, dass mich die Realität fast ein bisschen enttäuscht. Zugegeben, die Lage ist einzigartig. Die Stadt liegt am Ende eines Sporns fast wie auf einer Insel, an vier Seiten das Meer, und hat nur einen kleinen Anschluss ans Festland über einen langen Damm, der an der Atlantikseite von Stränden gesäumt ist. Die Geschäfte haben sich alle auf dem Damm angesiedelt. In der Altstadt wohnen viele Menschen, aber es gibt nur die wichtigsten Lebensmittelläden; die Straßen verlaufen oft kerzengerade. Cádiz gilt als die älteste Stadt in Europa, weil sie seit phönizischer Zeit (also 2000 v. Chr.) bewohnt ist (zum Vergleich: Jerusalem ist seit 7000 Jahren besiedelt!). Auch die Römer waren da, allerdings ist das antike Theater wegen Baufälligkeit gerade geschlossen. So verhält es sich auch mit einer weiteren Ausgrabungsstätte, die google maps als ‚dauerhaft geschlossen‘ meldet. Das Innere der (barocken) Kathedrale lassen wir dieses Mal aus – von außen ist sie ein sehr malerisches Fotomotiv, v.a. im warmen Licht der untergehenden Sonne, und suchen den Weg zur Torre Tavira, einem Turm, von dessen Terrasse aus man einen sehr schönen Blick über die verschiedenen Türme der Stadt hat, die ihrerseits in vier Grundbauarten errichtet wurden. Weiße Mauern, blaues Meer, blauer Himmel – schön! Wir entdecken kleinere und größere Plätze, kommen am Gran Teatro Falla im maurischen Stil vorbei – der Komponist Manuel de Falla ist ein Sohn der Stadt – und bewegen uns schließlich am Campo del Sur, d.h. an der südlichen Befestigungsmauer entlang, wieder auf die Kathedrale zu.

Damit Christoph seinen Spanien-Kurztrip in bester (auch kulinarischer) Erinnerung behält, besuchen wir in El Palmar am Strand ein Fischrestaurant, das sich v. a. auf den lokal typischen ‚Atún roja‘, den roten Thunfisch, spezialisiert hat. Ein Genuss! (Mehr dazu im Food Blog, wenn er dann erst mal eingerichtet ist… der Mensch muss Pläne haben!) 

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Tag 71 / Mi 17.10.2018 / Conil de la Frontera und El Puerto Santa Maria

(Cornelia) Bevor Christoph um 14 Uhr 40 ins Flugzeug steigt, steht Schwimmen im Atlantik noch auf der Agenda. Die Wassertemperatur liegt bei 21 Grad, kein Grund zur Zurückhaltung also. Die Wellen sind im Mittel nicht zu hoch, manche aber doch fast zwei Meter. Er und ich genießen die Kraft der Wellen, das Rauschen des Meeres, das Mitgerissenwerden. Tom bleibt als Bademeister draußen und fotografiert. Ein schöner Spaß!

Den Flughafen in Jerez de la Frontera erreichen wir pünktlich und nehmen Abschied. [Schön war‘s, Christoph! Danke für den ersten Besuch auf der Weltreise!]

Weil Jerez laut Reiseführer nicht so viel zu bieten hat, fahren wir ins in der Nähe liegende El Puerto Santa Maria, das – wie Jerez – eine Hochburg der Sherry-Produktion ist und mit Cádiz zusammen im sogenannten Sherry-Dreieck liegt. Das Navi führt uns schnurstracks zur Bodega der Marke Osborne, deren Stier ein bekanntes Markenlogo ist. Quer über Spanien sind auch riesige Stier-Silhouetten verteilt, nur an Landstraßen und in großer Zahl: Es gibt über 90 solcher Blech-Stiere.
Seit 1989 ist Werbung an Landstraßen verboten; Osborne hat daraufhin den ursprünglich vorhandenen Schriftzug entfernt und 1994 eine Geldstrafe in Kauf genommen. Danach hat die Mehrheit der Spanier dafür gestimmt, die Stiere trotz des Verbots als nationales Identitätssymbol zu lassen. 

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Das Geschäft, in einer ehemaligen Lagerhalle untergebracht und schick ausgebaut und beleuchtet, bietet eine Verkostung an – gegen Münzen natürlich. Jeder von uns beiden darf fünf verschiedene Sorten probieren, und zwar solche, die in Deutschland gar nicht in den Handel kommen: alle zwischen drei und vier Jahre gereift, zwei weiße und drei rote, mit steigendem Alkoholgehalt und Süße. Uiuiui, es ist doch noch VOR dem Mittagessen… Gut, man muss ja nicht JEDES Probierglas bis zum Grund leeren… Am Ende entscheiden wir uns für den ‚oloroso‘, einen kräftigen Sherry, und einen sehr süßen aus der Traube Pedro Ximenes (der angeblich ‚Siemens‘ hieß, wie man uns mitteilt, bevor sein Name hispanisiert wurde); letztere reifen und trocknen nach dem Ernten in der Sonne nach, bevor sie verarbeitet werden. Dabei entwickelt sich ein gigantischer Geschmack.

Das Städtchen, zu beiden Seiten eines Flusses und am Meer gelegen mit einem großen Strand, wirkt sehr lebendig, und lebt sicherlich gut vom Sherry-Handel, wie man an den vielen Lagerhäusern ablesen kann. In einer Pescadería (Fischlokal) essen wir noch ein Häppchen, damit sich der Alkoholspiegel wieder senkt…

Danach ist Sonnen im Garten angesagt, bevor wir zum Strand aufbrechen, um den Sonnenuntergang in voller Länge zu erleben. West-Strände sind schon immer besonders schön! (Davon keine Fotos, nur innere Bilder!) 

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Tag 72 und 73/ Do und Fr 18. und 19.10.2018 / Conil de la Frontera und Vejer de la Frontera
Es gibt immer mal wieder einen Regenschauer, aber da wir kein Wasser mehr im Haus haben und das Wasser aus dem Hahn in El Palmar schlichtweg ungenießbar ist, müssen wir einkaufen fahren. Das lässt sich gut mit einem Besuch von Vejer de la Frontera verbinden, einem ‚pueblo blanco‘, einem weißen Dorf. Kommt man von unten, erkennt man das Dorf gar nicht, weil es wie in einem doppelten Trichter liegt – unser Vermieter spricht poetischer von ‚Adlerhorst‘. Von den vier Windmühlen-Ruinen am oberen Rand aus kann man bis zum Meer sehen. Ein Stück arabische Stadtmauer ist auch erhalten, viele schmiedeeiserne Gitter sehen wir vor den Fenstern, weiß gekalkte Wände. Als es heftig regnet, sind wir gerade in der ehemaligen ‚Judería‘, dem Judenviertel, angelangt und stehen vor einem Restaurant mit Aussichtsterrasse. Diese stellt sich als überdacht heraus, und auch wenn es dort recht frisch ist, so genießen wir unser wärmendes Essen bei einem fantastischen Blick übers weiß-graue Pueblo.
Am späteren Nachmittag folgt der obligatorische Strandspaziergang. Heute scheint Surf-Wetter zu sein. Ein gutes Dutzend Surfer liegt mit Neopren-Anzügen im Wasser und wartet auf die Welle.
Am nächsten Morgen ist der Himmel wieder blau, auch wenn sich hier und da weiße Wolken türmen. Lesen unter Palmen ist auch immer schön. Natürlich zieht es uns wieder an den Strand, wo wir – Freitag! - an die 50 bis 60 Surfer im Wasser hängen sehen. Irgendwo sind wohl gerade Herbstferien; wir hören einige Strandgänger mit ihren (schulpflichtigen) Kindern Deutsch reden. Für längere Zeit wird es nun unser letzter Aufenthalt am Meer sein...vermutlich erst in Chile wieder! Adiós el mar!


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