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Ozeanien: Tahiti / Moorea


Tag 217/ Di 12.3.2019 / Moorea

(Cornelia) Nach dem etwas verspäteten Start um 0:30 Uhr, einem sehr angenehmen Sechs-Stunden-Flug mit vielen leeren Sitzplätzen, einem großen Filmangebot und einem guten Essen mit Rotwein (schön, wenn man schlafen will!) landen wir um 1.30 morgens auf Tahiti. Wer aufgepasst hat, wird sich vielleicht wundern… wir haben mehrere Zeitzonen durchflogen. Von der deutschen Zeit trennen uns nun 11 Stunden.
Unser Motel liegt gleich am Airport und wir buchen auch gleich noch einen halben Tag dazu, weil die Fähre erst am Nachmittag geht. Der Unterschied zu allem, was wir in Argentinien und Chile an Hotels gesehen haben, ist frappierend: Die Wände makellos, die Dusche hervorragend, die Matratze ohne störende Sprungfedern… Am Morgen erwartet uns ein Frühstück mit Croissant (!!!), Pain au chocolat (!!!) und Baguette! Wir jubeln innerlich. Auch der Telefonkartenkauf klappt schnell; die Verkäuferin gesteht, dass sie alle drei bis vier Monate von der Insel flüchtet. Was für uns das Paradies darstellt, ist im täglichen Leben offenbar doch recht beengend.
Tahiti gehörte früher zu den französischen Domaines d‘Outre-Mer, den Überseeregionen (früher: DOM-TOM, heute DOM-COM genannt.) Frankreich hat in verschiedenen Bereichen immer noch die Hoheit, aber die regionale Verwaltung ist mit deutlich mehr Rechten ausgestattet. Am Flughafen sehen wir den ersten französischen gelben Briefkasten, die Währung wird ‚Franc‘ genannt, auch die Justiz untersteht Frankreich.
Wir bekommen die geplante Fähre um 16 Uhr, finden einen netten Taxi-Fahrer, der für uns eine Weile am Supermarkt parkt und kommen mit Proviant am palmwedelgedeckten Häuschen an: direkt an der türkisfarbenen Lagune gelegen, auch wenn es gerade regnet. Wir testen das Wasser gleich noch (traumhaft!!), bevor es um 18.15 Uhr schlagartig zappenduster ist. Der seltsame Geruch komme von einem Baum in Hausnähe, sagt die Vermieterin, aber auch vom feuchten Dach. Hm, damit müssen wir dann wohl zurechtkommen in unserem Paradies...


Tag 218 / Mi 13.3.2019 / Moorea

(Cornelia) Nachts hört man neben dem sanften Plätschern der Lagune auch, wie laut sich die Wellen weiter draußen brechen… Der Mond wirft sein Licht auf den Ozean; später in der Nacht sehe ich die Milchstraße und habe den Eindruck, dass sie hier tiefer oder flacher ‚hängt‘. Verwirrte Sinne? [Wolfgang, hilf…!]
Morgens um 6 Uhr wird es hell – und es gießt aus Eimern. Hm. Hatte ich nicht so gebucht…! Wenigstens entspricht sonst alles weitgehend den Angaben in der Haus-Beschreibung.
Im 27 Grad warmen Meer umschwärmen uns kleine weiße Fische, etwa 50 an der Zahl. Etwas weiter links glaube ich, ein kleines Plastikteil zu erkennen – nein, ist ein quietschblaues Fischchen… Daneben ein knallgelber Fisch mit schwarzem Rand, dann einer Im Zebra-Look, schließlich ganz schwarze. Alles Tiere und auch Pflanzen sind mit bloßem Auge im klaren Wasser sehr gut zu erkennen. So eine Pracht! Wir schwimmen, probieren die beiden Kanus aus (prima!), lesen – was man halt so am Meer macht - , bestaunen die Lichtreflexe im Wasser, sehen die ‚over-water-bungalows‘ des Hilton Moorea in der Nähe liegen. Vor allem der Blick auf die gezackten Berge der Insel fasziniert uns. Zwischendurch schreiben wir an Ursula und Alain, die am Freitag zu uns stoßen, was sie auf dem Weg noch alles besorgen können – denn der nächste Supermarkt ist vier Kilometer entfernt, was bei diesem Klima (30 Grad / 85% Luftfeuchtigkeit) zu Fuß für uns eindeutig zu weit ist... 

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Tag 219 / Do 14.3.2019 / Moorea

(Cornelia) Ja, Berni, wir sind wirklich da…! Sogar schon den dritten Tag! [Berni war nämlich auch schon mal auf Tahiti, Moorea und Bora Bora, weswegen sie genau weiß, worum sie uns beneidet…]
Der Tag – mit 12 Stunden Helligkeit – vergeht recht schnell. Ein bisschen Plantschen, mit der Schwimmbrille ‚tauchen‘ und Fische gucken, ein bisschen paddeln, lesen. Halt, eine Besonderheit gibt es noch: Mittags wollen wir zu einem Café in der Nähe. Weil es geschlossen ist, gehen wir ein paar Meter weiter zum Moorea Hilton. Das darf man sich als die typische Hotelanlage für Honeymooner vorstellen: Over-water-Bungalows für über 800 Euro PRO NACHT, zu denen man für schlappe 120 Euro auch ein Frühstück per Boot liefern lassen kann. Nimmt man den Bungalow im Garten, ist man schon ab etwa 550 Euro dabei, allerdings gleich neben der Straße und ohne Aussicht, dafür mit einem eigenen Mini-Pool. Das brauchen wir alles nicht, aber im „Grill“ essen wir gerne eine Kleinigkeit für angemessenes Geld. Hier gibt es – ceviche-ähnlich - ‚poisson cru à la tahitienne‘, roter Thunfisch mit Gurke und Kokosmilch. Tom bekommt auch ein Gericht mit Kokosmilch (Mangold und Huhn) ; der schöne Blick auf die Lagune ist kostenlose Beilage.
Weil die Kücheneinrichtung in unserem ‚Fare‘ (= Haus) z. T. sehr marode ist oder gänzlich fehlt, entschließe ich mich am Vormittag zur freundlichen Reklamation; die Besitzer sorgen im Lauf des Tages für Abhilfe und unserer Woche mit Alain und Ursula steht nichts mehr im Wege. 


Tag 220 / Fr 15.3.2019 / Moorea
(Cornelia) Der freundliche Taxi-Fahrer, der uns vom Hafen zum Supermarkt gefahren hat, soll Alain und Ursula an der Fähre abholen; allerdings ruft er irgendwann bei mir an, dass er sie nicht finde. Nach dem ich die alten WhatsApp durchforstet habe, muss ich ihm zerknirscht mitteilen, dass ich wohl überlesen habe, dass sie einen Tag später als angekündigt kommen. Das stand nur so nebenbei in einer Textnachricht… hm, bleibt trotzdem mein Fehler. Netterweise lacht er nur schallend und sagt für den folgenden Tag zu, wieder an der Fähre zu warten.
Nach dem Frühstück treibt majestätisch ein riesiger Rochen [Alliteration!] an uns vorbei; seine Augen klappen auf und zu, er scheint uns anzusehen. Alles Weitere wie gehabt: Lagune, Hängematte, ein bisschen Blog, Lesen.

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Tag 221 / Sa 16.3.2019 / Moorea


(Cornelia) Alain und Ursula sind angekommen! Und begeistert…! Alain sichert sich gleich die Bücher über exotische Pflanzen, Früchte und Vögel in Polynesien, alle schnorcheln in der Lagune, die Kanus werden getestet; Kochen und Essen – und schon ist es wieder zappenduster. Um 19.30 Uhr fallen unsere „Amerikaner“ (vorher Florida und San Francisco) jetlag-bedingt in die Betten; Tom und ich ‚dürfen‘ noch ein bisschen lesen… Nachts gibt es ein Gewitter, danach einen Wolkenbruch – im buchstäblichen Sinn: man hat den Eindruck, eine Wolke zerbricht und gießt ihren ganzen Inhalt über uns aus – und später mischen sich sanftes Plätschern am Lagunenrand und donnernde Wellen am Rand des Korallenriffs. 


Tag 222 / So 17.3.2019 / Moorea
(Cornelia) Same prodedure as every day… Mit drei Ausnahmen: Alain und Ursula paddeln gleich zwei Stunden, der Rochen lässt sich streicheln und Alain und ich statten der sog. Macaroulotte einen Besuch ab, einem Wohnwagen, der nur am Wochenende geöffnet hat und Macarons, Brownies und Carrotcake verkauft sowie hausgemachte Marmeladen. Auf dem Weg sprechen wir kurz mit drei jungen und hübschen Insulanerinnen, die noch im Collège sind und im nächsten Jahr in Papeete bzw. auf Moorea das Gymnasium besuchen werden. Nett, diese Mädchen!


Tag 223 / Mo 18.3.2019 / Moorea
(Cornelia) In unserem Hüttchen und am Strand haben wir vier es gut miteinander. Das Kochen ist schnell erledigt, das gemeinsame Genießen gefällt allen sehr. Drei Kätzchen und zwei Hunde besuchen uns regelmäßig und erweichen rasch Ursulas tierliebendes Herz.
Ja, und was macht man so auf der Insel? Schwitzen bei über 30 Grad und 85% Luftfeuchtigkeit, immer wieder ins Wasser und/oder unter die Dusche (was allerdings kaum Kühlung bringt) und die Seele baumeln lassen.  Später dann zum Sonnenuntergang ein Cocktail – ach, schön ist es, das Paradies mit Freunden zu teilen!
Um drei Uhr morgens werde ich wach; der fast volle Mond scheint aufs stille Lagunenwasser und lässt die Palmwedel silbrig leuchten; in der Ferne donnern die Wellen an den Rand des Riffs, dass Alain glaubt, es gebe ein Unwetter. Eine Weile sitzen wir einträchtig staunend auf dem Bänkchen vor dem Haus und sehen stumm auf die nächtliche Landschaft. Jetzt, ohne Sonnenschein, hat es ‚kühle‘ 26 Grad… 


Tag 224 / Di 19.3.2019 / Moorea
(Cornelia) Kurz vor 9 Uhr hupt die Dame von der Autovermietung kurz vor unserer Türe – ja, wir kommen schon! Ursula und ich nützen die Gelegenheit des eigenen Autos gleich zum Einkauf: Erst bei einem der vielen Obststände am Straßenrand – riesige Grapefruit, ein Bündel Ananas, Mangos, eine Papaya, Avocados und natürlich Bananen – und danach im Supermarkt für den ‚Rest‘. Schnell ist der schwere Einkauf (nein, nicht die Wein-, sondern die Wasserflaschen überwiegen!) nach Hause gebracht, dann gehen wir zu viert auf Insel-Entdeckungstour.
Zunächst besuchen wir – vorschriftsmäßig mit einer ‚charlotte‘, einem Häubchen, auf dem Kopf – die örtliche ‚Usine des Jus de fruits de Moorea‘, Ende der 80er-Jahre aufgrund einer Ananas-Überproduktion gegründet. Inzwischen werden nicht nur Fruchtsäfte aller Arten, sondern es gibt auch einen aus der Ananas hergestellten ‚Vin sec‘ und ‚moelleux‘ sowie einen goldgelben Sekt und weitere Cocktailgetränke, aber auch Marmeladen und Rum (dessen Basis Zuckerrohr aber von einer anderen Insel stammt und nur auf Moorea destilliert wird). Man schätzt uns als finanzkräftig ein (laut Reiseführer bekommen Backpacker nichts…) und gibt uns einiges zu probieren – sehr lecker! Die weitere Verkostung folgt dann beim nächsten Sonnenuntergang, mit den Füßen im Wasser…
Danach fährt uns Ursula zum Belvedere, einem Aussichtspunkt, von dem aus beide Buchten rechts und links des Bergs Rotui zu sehen sind. Etwas verhangen zeigen sich die Vulkanberge, aber doch recht pittoresk. Der Anblick der zackigen und bis oben bewaldeten Berge ist faszinierend. Über die Gruppen von Quad-fahrenden-immer-noch-pubertierenden-Männer sehen (und hören) wir hinweg.
Nächster Haltepunkt sind die sog. Marais, rituelle Plätze, die den Ahus, den Altären, von der Osterinsel entsprechen. (Moais gibt es aber nicht.) Sie sind mit runden Steinen belegt, die meisten mit Moosen bewachsen, mit vielen Bäumen, von denen einige rituelle sowie medizinische Bedeutung hatten. Der Weg ist feucht-matschig, die Temperatur schwül-heiß (gefühlt 35 Grad), man ist rasch von Stechmücken umschwärmt. Das steht übrigens in keinem Reiseprospekt: Ständig ist alles feucht oder gar nass, ob von der Hitze, dem tropischen Regen oder dem eigenen Schweiß… Man bekommt manchmal kaum Luft zum Atmen. Aber so ist es eben in den Tropen… Eine grüne Hölle und ein Garten Eden gleichzeitig. Hinter dem Rotui liegt auch die regenreichste Gegend der Insel.
Das Lycée Agricole unterstützen wir durch den Kauf eines exquisiten Chutneys (Papaya-Piment); die hübschen und netten Verkäuferinnen, die uns ohne jegliche Schweißperle auf der Stirn bedienen, sind wohl ältere Schülerinnen. Für einen Besuch der Pflanzungen ist es aber zu nass.
Kleine Siesta, dann machen wir uns bereit für einen weiteren Höhepunkt: Die Show des Tiki Village! Die Werbung sagt, dass Tiki sowohl einzigartig in Polynesien ist als auch recht authentisch seine Show anlegt. Am Ende können wir tatsächlich sagen, dass man im Tiki Village eine gute Mischung aus Information über bestehende Gewohnheiten und Rituale bekommt und zusätzlich eine schöne Vorstellung mit Tanz und Musik. Wir bekommen demonstriert, wie rasch man mit der richtigen Technik eine Kokosnuss öffnen kann (nein, nicht mit dem Hammer und vielen Flüchen, wie ich meinen Vater in Erinnerung habe….). Man erklärt uns, wie man den unterirdischen Ofen baut und füllt, um nach sieben Stunden Garzeit Essen für bis zu 150 Personen zu haben (mit Vulkansteinen aus dem Fluss, die alle drei bis vier Monate ausgewechselt werden müssen, einer Kiste aus Eisen und Draht, etlichen Stangen, vielen großen Bananenblättern zum Einwickeln und Abdecken der Speisen und schließlich Rupfen zum Kaschieren der Feuerstelle). An anderer Stelle im ‚Dorf‘ werden wir über die Kultur informiert, speziell auch über Gauguins Gemälde aus dem 19. Jahrhundert, der 50 Jahre nach der Missionierung nach Tahiti kam, und Fotos eines in eine Frau aus Moorea verliebten Fotografen aus den 50er-Jahren des 20. Jahrhunderts, die beide auf ihre Weise Tahitis barbusige Frauen in der ganzen Welt berühmt machten. Tagsüber werden im Village auch gebatikte oder bedruckte Tücher verkauft, Muschelketten, Blumenkränze und die Kostüme aus Blättern und Blüten für die zwei Mal pro Woche stattfindenden Tanzshows angefertigt. Zur offiziellen Begrüßung geht hinter dem Theaterrund die Sonne unter, wie sie es nicht malerischer tun könnte...
Mit Gesang zu Ukulele und Schlagwerk, dem Ruf einer Muschel folgend, werden die Gäste dann zum Essen in Buffet-Form geleitet. Viele Gemüse- und Obstsorten oder auch Zusammenstellungen sind uns unbekannt – wir probieren mit Genuss. Zum Essen gibt es eine Vorführung über die 50 Arten, einen Pareo für Männer bzw. Frauen zu binden. Unglaublich, was man mit einem Stück Stoff so alles anstellen kann, ohne auch nur einen Knopf oder Reißverschluss!
Schließlich beginnt die Tanzshow, eine neue, wie uns versichert wird, und, ja, an manchen Ecken ist noch etwas Sand im Getriebe, aber insgesamt ist es bezaubernd und beeindruckend, was man hier auf die Beine stellt: Anmutige oder auch energiegeladene Tänze mit Licht, Feuer, Bällen, Klappern und Fackeln, mit wechselnden Kostümen und Requisiten, Bodypercussion und Musik von der Band und manchmal fast artistischen Einlagen. Ein bisschen Kitsch muss auch sein: Eine polynesische Hochzeit wird angedeutet oder ein – hübsches – Mädchen steigt als Personifizierung der schwarzen Perle aus der Muschel. Alles in allem gelingt die Mischung aus Information – eine Fahrt durch alle Bereiche Polynesiens – und Unterhaltung perfekt. Wir vier sind hochzufrieden, als wir nach viereinhalb Stunden nach Hause fahren.

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Tag 225 / Mi 20.3.2019 / Moorea
(Cornelia) Alain läuft gleich in der Früh den Weg in Richtung Rotui – kommt aber schlammverschmiert und leicht frustriert zurück, weil der Weg so zugewachsen ist, dass er ihn mit einer Machete hätte frei schlagen müssen. Später haben wir Gelegenheit, manches, was wir bei der gestrigen Auto-Rundfahrt nur gestreift haben, zu vertiefen. Da das Wetter besser als am Vortag ist, fahren wir als erstes noch einmal zum Belvedere hinauf, um im schöneren Licht einen Blick auf beide Buchten zu haben. Danach erkunden wir das Freigelände des landwirtschaftlichen Gymnasiums, des Lycée Agricole, das einen sehr guten Ruf hat und auch von vielen Schülern außerhalb Mooreas besucht wird. Es ist furchtbar schwül, alles dampft so sehr, dass mein Fotoapparat manchmal keine klaren Aufnahmen machen kann. Dennoch: Die exotischen Blumen und Obstbäume sind wunderschön; alles wuchert in unglaublicher Vielfalt. Klar, dazu ist der reichlich fallende Regen nötig. Alain ist vor allem beeindruckt, dass das Lycée versucht, den Schülern nachhaltige Landwirtschaft beizubringen. Bezüglich der Ananas ist der Plan schon ziemlich ausgereift. Bei den Süßkartoffeln treffen wir auf drei 16 bis 17-jährige Schüler, die gerade dabei sind, einen Schubkarren voller Knollen zu waschen und mit Rufen auf sich aufmerksam machen. Ihrem Lehrer, der uns versichert, dass man hier nie gießen müsse – der Regen sei absolut ausreichend - glauben wir aufs Wort… Wir probieren noch das selbstgemachte hervorragende Eis der Schule; dann ‚müssen‘ wir zur Crevetten-Farm – sie hat nur mittwochs ein paar Stunden offen… Für den Abend haben wir schon ein polynesisches Rezept für Crevetten mit Gemüse, Kokosmilch und gebratener Banane bereit gelegt.
Die weitere Rundfahrt um die Insel führt uns an den drei großen Hotels vorbei, an einigen evangelischen (die Hauptmission!) und katholischen, aber auch Adventisten-Kirchen und an schönen Ausblicken auf die Lagune und das gegenüber liegende Tahiti. Manche Häuser weisen noch Kolonialstil auf, es gibt viele (niedrige) Pfahlbauten, Geschäfte, die Exkursionen und Tauchgänge anbieten und natürlich Perlenläden; zwei davon sehen Ursula und ich später noch genauer an, ohne Männer natürlich. Ja, man könnte durchaus in Versuchung kommen…! 

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Tag 226 / Do 21.3.2019 / Moorea

(Cornelia) Es gießt am Morgen in Strömen, aber Ursula fährt rasch mit dem Auto einen Lichtblick holen: Croissants und Pains au chocolat. Derartig gestärkt empfinden wir den Regen gleich als viel heller und freundlicher…! Um neun Uhr geben wir den vollgetankten Hyundai zurück – alles OK. Danach vergeht der ab Mittag regenfreie Tag mit Kanufahren, Essen, Lesen und Sundowner wie im Nu. Andächtig verfolgen wir das Sonnenuntergangsspektakel hinter der Lagune.


Tag 227 / Fr 22.3.2019 / Moorea bzw. Tahiti
(Cornelia) Wie beim politischen Gipfel gibt es heute ein Damen- und ein Herrenprogramm. Die Damen lassen sich zum Fährhafen fahren und setzen um 8.45 Uhr nach Tahiti über, während die Herren sich bewegen (Alain) oder lesen bzw. Musik hören (Tom).
Das Taxi steht pünktlich vor der Tür; Alain fährt noch bis Paopao mit und wird uns später begeistert von seiner Acht-Stunden-Wanderung (mit immerhin zwei Schinken-Sandwiches und eineinhalb Litern Wasser) und den netten Gesprächen mit Ananas-Bauern berichten; von einem Strauch hat er auch mehrere Maracujas gepflückt. Ursula und ich betreten 35 Minuten nach der Abfahrt der Fähre Papeete. Die Hauptstadt Tahitis ist hektisch, hat immerhin 120.000 Einwohner und entsprechend viel Verkehr und weist keine erkennbare Struktur auf. Die zweistöckige Markthalle ist riesig, und wir bestaunen unbekannte Fische, bunte Blumenkränze und sehen uns einige Perlenläden an. Draußen machen ein paar Männer Musik, mit allem, was zur Verfügung steht, und wenn sie nur auf zwei Löffeln klappern; es wirkt wie ein Nachbarschaftstreffen. Später finden wir ein Fisch-Restaurant; die Vorspeise ist lecker (poisson cru), während das Haupt(tages)gericht, eine Muschel-Art, die die Polynesier wohl lieben, nicht so nach unserem Gusto ist, weil zäh zu kauen mit wenig elegantem Geschmack. Es ist drückend heiß, so dass wir tatsächlich in Erwartung einer Klimaanlage eine Buchhandlung aufsuchen und nicht enttäuscht werden. (Als ‚Nebeneffekt‘ sehe ich natürlich noch ein paar Neuerscheinungen, die ich später fürs eBook erwerbe.) Die Türen der Kathedrale sind weit geöffnet: Selten war mir Zugluft so angenehm… Die Glasfenster weisen neben bekannten christlichen auch Themen der polynesischen Kultur auf. Papeete wurde übrigens als protestantische Missionsstation gegründet. Andere Inseln sind katholisch, und überall, auch in Papeete selbst, sieht man viele evangelikale Kirchen, aber auch einen chinesischen Tempel. Bevor wir die Insel mit der 16-Uhr-Fähre wieder verlassen, sehen wir uns noch das Musée de la Perle des Händlers Robert Wan an, bei dem Prominente einkaufen und in dessen Verkaufsraum Perlenketten für 500.000 Euro zu erwerben sind – Schnäppchen, oder?
Zum Sonnenuntergang sind wir wieder zurück; an diesem Abend ist er besonders ausdrucksstark und strahlend. Während ich koche, fühle ich mich wie im Belagerungsstand: Auf der Terrasse zwei Hunde mit triefenden Lefzen und auf einmal hängt auch noch das eine Kätzchen – Kopf und zwei Pfötchen genau vor mir - im geöffneten Fenster und guckt fast in den Kochtopf! Ursula kann nicht länger zusehen und teilt jedem dieser Hungerleider seine Ration Katzentrockenfutter zu; die Thunfischreste schmecken ebenfalls Katzen und auch Hunden – wir sind in Polynesien, da isst man unter Umständen schon zum Frühstück Fisch!

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Tag 228 / Sa 23.3.2019 / Moorea
(Cornelia) Der letzte ganze gemeinsame Tag bricht an; jeder verbringt ihn auf seine Weise, mit Sporteln, Schnorcheln, Ratschen oder Lesen. Tom und ich buchen noch ein Quartier in Neuseeland und ein Mietauto – ein bisschen Vorausdenken ist schon von Nöten. Das strahlende Hier und Jetzt – glasklares türkises Wasser, grünes Leuchten der Palmen im schrägen Vorabendlicht – holt uns schnell wieder nach Moorea zurück. Zum Sonnenuntergang mit Sundowner schaffen wir es endlich noch, ein Foto mit dem Selbstauslöser aufzunehmen.

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Tag 229 / So 24.3.2019 / Moorea

(Cornelia) Gerade noch rechtzeitig zum Frühstück erscheint ein schweißgebadeter, aber glücklicher Alain: Er hat es doch noch auf einen Vorberg des Rotui geschafft (dort, wo er ein paar Tage zuvor vom Weg abgekommen war) und bringt von dort oben auch schöne Fotos vom Atoll mit. Nach einem letzten Schnorcheln im glasklaren Wasser stellt sich schon leises Bedauern über das Ende der Reise ein – gleichzeitig sind wir aber alle beglückt und uns einig, dass es eine tolle gemeinsame und überdies völlig konfliktfreie Woche war. Fortsetzung folgt – wann und wo, wird sich noch zeigen; es gibt schon vage Pläne. Tom und ich wünschen Ursula und Alain eine glückliche Heimreise!

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Tag 230 / Mo 25.3.2019 / Moorea

(Cornelia) Obwohl der Vermieter uns anbietet, kostenlos drei Tage länger zu bleiben, müssen wir ablehnen: Natürlich haben wir einen Flug, wir sind schließlich nicht per Anhalter auf die Insel gekommen... Noch vor dem Aufstehen buchen wir ein Quartier über die Ostertage in Wellington; die Nordinsel Neuseelands ist somit unter Dach und Fach. Jetzt kann ich in Ruhe unter Wasser den Fischchen zusehen und mit Tom ein bisschen Kajak fahren. Die letzten Lebensmittel werden kreativ zusammengeworfen; so entsteht dann ein Tomatensalat mit harten Eiern und Käsestreifen – und schmeckt besser als er klingt.
Inzwischen gehört das junge Katerchen praktisch zur Familie...

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Tag 231 / Di 26.3.2019 / Tahiti

(Cornelia) Wir können in aller Ruhe packen und unsere Kleidung platzsparend rollen [Evi, du weißt, was ich meine?!]; ein letztes Mal Schwimmen und Fische beobachten – und wieder sehe ich neue unbekannte Fische mit tollen Farben und Mustern im Streifen-Look, viele davon in Gelb-Weiß-Schwarz, und andere, deren Haut lila und orange schimmert, die sich wohl bisher hinter irgendwelchen Korallen verborgen hatten. Vormittags ist die Sicht auch immer besonders gut. Ach, das ist so schön! Gleichzeitig geht uns die dauernde Feuchtigkeit etwas auf die Nerven – wir müssen zugeben, dass uns der Gedanke an kühlere Gefilde den Abschied leichter macht.

Bevor wir auf die Fähre gehen (zufällig die ganz schnelle, auf der man die Meeresbewegungen besonders kräftig im Magen spürt…), halten wir noch bei dem Perlenladen, den ich mit Ursula als den besten ausgekundschaftet hatte. Ohne Tahiti-Perlen kann man doch die Insel nicht verlassen…!

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Unser Hotel in Tahiti hat eine Klimaanlage, was wir nach zwei Wochen ‚ohne‘ sehr zu schätzen wissen – auch wenn die heiße Luft (gefühlt 35 Grad) beim Verlassen des Hotels über unserem Kopf zusammenschlägt. Zum Essen gehen wir an den Hafen, wo abends in Food Trucks (‚roulottes‘) um die Wette gekocht wird; über einfache Plastiktische sind grell-bunte Plastiktischdecken gestülpt, daneben Hocker. Gut ist das Essen, aber die Portionen sind viel zu groß.

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Tag 232 / Mi 27.3.2019 / Tahiti

(Cornelia) Die Stunden bis zum Abflug sind rasch erzählt: 5.30 Uhr Abfahrt zum Flughafen, Einchecken, Bureau de Détaxe (damit wir die Mehrwertsteuer vom Perleneinkauf zurückerhalten), französisches Frühstück, Boarding um 9 Uhr… Fensterplatz und ein letzter Blick auf Tahiti samt Lagune.

So endet unser Südsee-Märchen: Und wenn sie nicht gestorben sind, dann schnorcheln sie noch heute!

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