Montag, 29.1.24: in Valencia (im Oceanogràfic)

Nach dem Frühstück starte ich einen Friseurversuch – tatsächlich wird mir aufgetan und ich kann bleiben, auch wenn man sonst Voranmeldung bevorzugt. Die Friseurin ist richtig glücklich, dass sie mit mir Englisch sprechen darf – sie hat nämlich vier Jahre in Liverpool gelebt und liebt die englische Sprache. So erfahre ich, bis meine Haare sehr viel kürzer sind, einiges über ihr festgefügtes Weltbild: letzte Reise vor der geplanten Hochzeit auf die Malediven, Haare wachsen lassen bis zur Hochzeit (Hochsteckfrisur), Kinder, keine Reisen mehr bis 60, dann endlich das tun, was man möchte. Aha, so einfach ist das. Tom sind meine Haare natürlich zu kurz, aber mir ist es lieb, wenn die Wolle ab ist und ich nicht noch einmal in Spanien zum Friseur muss.

Mittags fahren wir dann zum Oceanogràfic. Zuerst suchen wir das Gebäude mit dem Thema Arktis auf. Es geht nach unten, mit bläulicher Beleuchtung. Sehr kleine Pinguine, ungefähr in Entengröße, flitzen an uns vorbei, dazwischen Fischschwärme. Oben auf den künstlichen Felsen stehen weitere Pinguine; es schneit. Hinter einem anderen Fenster tauchen ab und zu Beluga-Wale ab, spielen mit ein paar Bällen, üben Synchronschwimmen… In der Antarktis haben die Pinguine die Größe, die wir aus Südamerika kennen. Auf dem Weg zur Delfin-Vorführung kommen wir noch an Flamingos, Krokodilen und Riesenschildkröten vorbei. Schade, heute um 14 Uhr keine Vorführung, sondern erst um 16 Uhr – auch gut: weiter geht‘s zu den Mittelmeerfischen (Tintenfisch, alles, was wir üblicherweise in gebratener Form verzehren…, viele Quallen, die hinter Glas schön anzusehen sind, ich in echt aber weniger schätze. Auch der Vogelvoliere statten wir einen kurzen Besuch ab, vor allem die roten Ibisse sehen schön aus. Bei den tropischen Fischen geht es bunter zu, nicht nur von den Fischen her, sondern auch was die Beckengestaltung betrifft: hier gibt es viele Korallen, Seeanemonen und sonstige Gräser.

Schnell ist die Zeit bis zur Delphinvorführung um. Dort geht man alles sehr professionell an: Um die Wartezeit zu verkürzen, kann man bei einem Kahoot-Quiz mit Fragen zur Biologie im Allgemeinen und zum Oceanogràfic im Speziellen mitmachen – etwa 130 Kinder und andere Menschen loggen sich ein, ein Mädchen, 11 oder 12 Jahre alt gewinnt, bekommt Applaus, darf eine kleine Aufgabe übernehmen und bekommt ein Stofftier geschenkt. Dann laufen sechs Trainer auf die Bühne in der Mitte, gefolgt von Delphinen. Viel Musik, tolle Sprünge und andere Effekte, z.B. sich von zwei Tieren durchs Wasser ziehen lassen, Tänzchen um die eigene Achse und Rückwärtsrollen – das ganze Repertoire an Kunststückchen wird angeboten, in hohem Tempo und in guter Choreographie. Kein Vergleich zu Nürnberg, wo es mir immer eine Spur zu lehrreich und deswegen etwas dröge vorkam.

Jetzt fehlen noch die Haie, die man in einem Becken hinter Glasscheiben, aber auch durch einen Glastunnel gehend ansehen kann. Ein paar Gruselexemplare sind auch dabei. Wir sind durchaus froh über die schützende Glasscheibe und möchten den Viechern nicht im Meer begegnen. Schwertfische und große Mantas sowie auch kleinere Fische sind auch noch in den großen unterirdischen Becken.

So, überlebt! Im Anschluss wenden wir uns noch den Pelikanen mit ihren lachsrosa-blaugrau gestreiften Schnäbeln zu. Ziemlich beruhigend nach den Haifischzähnen…! Ich bewundere immer, wie sie ihren Kopf zwischen den Schultern ablegen können… Das möchte ich auch gerne können…!

Wir springen in den nächstbesten Bus – adventure time –, der uns dann ziemlich flott zu einer uns bekannten U-Bahn-Station fährt. Rasch sind ein Salat und Spaghetti mit Sauce und Parmesan zubereitet. Jetzt kann der gemütliche Teil des Abends beginnen!


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