Montag, 19.2.24: Von Málaga nach Tarifa

Zum letzten Mal zirkelt Tom das gepackte Auto kurz nach 10 Uhr aus der Tiefgarage. Bald schon kommen wir wieder am Flughafen vorbei und bleiben auf der Autobahn in Richtung Cádiz. Das erste Zwischenziel ist der Campingplatz La Buganvilla kurz vor Marbella, wo ich gerne ein Restaurant für den ersten Abend auf der Marokko-Reise finden möchte. Das Campingplatz-Restaurant hat offen, das wäre eine Möglichkeit; die Strand-Kneipe öffnet erst am 22.3.24 und im Restaurant Luuma isst man zwar fein – selbst getestet… -, aber selbst mit einer Gruppe müsste man dort à la carte essen. Allerdings liegt es direkt am Strand und ist sehr schön angelegt (www.luumabeach.com – Die Besitzer sind ein holländisch-belgisches Paar). Dann also doch gleich zurück zum Campingplatz, wo ich auf Spanisch mein Anliegen erkläre und der nette Angestellte mich sogar (mit viel gutem Willen) versteht und mir die Telefonnummer seiner Chefin gibt. Dort rufe ich morgen dann an…

Estepona ist der nächste Halt; wir hatten gehört, dass der Ort ganz nett sein soll. Auf den ersten Blick zeigt sich ein breiter gepflegter Sandstrand mit einigen Chiringuitos neben einer breiten Strandpromenade an einer Straße mit etwa fünfstöckigen Wohnhäusern, an der ALLE Läden, Eisdielen usw. geschlossen sind. Wir nehmen erst die erste Parallelstraße zur Uferpromenade, dann die zweite und stoßen ins Zentrum vor. Auch im Inneren ist der Ort sehr gepflegt, mit vielen Blumentöpfen an den Hauswänden, wie in Andalusien üblich, vielen offenen Restaurants und sogar einer italienischen Eisdiele mit äußerst feinem Eis. Estepona hat an die 65 Wandbilder, die man auch mittels eines Plans aufsuchen könnte – nicht heute, aber ein ander Mal. Wir sitzen noch ein bisschen an der Strandpromenade und schauen aufs blaue Meer; die Sonne sticht heute richtig, ob wohl die Luft trotz 20 Grad noch eher kühl ist.

Von Estepona aus kann man in der Ferne schon schwach den charakteristischen Berg von Gibraltar erkennen. Später sehen wir ihn noch einige weitere Male. Von Gibraltar aus sind es nur 14 Kilometer über die Meeresenge nach Afrika. Schließlich finden wir kurz vor Tarifa einen Aussichtspunkt rechts neben der Landstraße, von wo aus man unglaublich klar das Rif-Gebirge auf der marokkanischen Seite erkennen kann. Mit dem Teleobjektiv sehen wir auch den neuen Hafen Tanger Port Med.

Weil wir diese Woche ländlich wohnen, machen wir noch einen größeren Einkauf. Speisereste, erklären uns kurz nach der Ankunft unsere Vermieter, nehmen ihre Schafe (hinter dem Zaun) gerne entgegen. Das werden wir bald mal ausprobieren! Die Vermieter Claudia und Johannes stammen aus dem Saarland und haben selbiges vor 25 Jahren verlassen, um hier mit Blick auf den Estrecho zu wohnen. So nennen sie auch ihre Ferienwohnungen. Das Häuschen ist recht gemütlich: ein Ein-Zimmer-Apartment mit zum Teil verglaster, zum Teil offener Veranda, davor ein weiterer Essplatz, viele Liegen im riesigen Garten. Wir sind die einzigen Gäste und dürfen alles nützen. Weil im Internet auch stand, dass man hier Massagen haben kann, melden wir uns gleich für übermorgen an.

Die untergehende Sonne rötet sanft den Himmel, die Lichter von Ceuta, Tanger Port Med und auch Tanger fangen an zu glitzern. Bald versinkt alles um uns herum in der Schwärze der Nacht. Welch ein Gegensatz zur doch relativ lauten Stadtwohnung in Málaga!


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