Heute zeigt sich die Sonne schon wieder zuverlässiger, und so beschließen wir, am Nachmittag noch zur Playa Paloma zu fahren. Ein Pferd stellt sich uns erst noch in den Weg und streckt fast seinen Kopf durchs offene Autofenster. Als wir die Nationalstraße verlassen, verengt sich die Nebenstraße mehr und mehr, man darf nicht überholen und nicht parken: sie führt durch eine Düne, die vermutlich wie alle Dünen zum Wandern neigt. Weil gerade rein gar nichts los ist, steige ich doch kurz aus und mache ein paar Fotos wie für den Reiseprospekt: Weißer Sand vor tiefblauem Meer, gegenüber die afrikanische Küste.
Je weiter wir fahren, desto enger wird das Sträßchen. Schließlich geraten wir in ein ehemaliges militärisches Sperrgebiet und zu einem immer noch aktiven Turm (Leuchtturm? Beobachtungsturm?). Jedenfalls laden die schönen Schirmpinien daneben aufgrund dieser Tatsachen nicht so zum Spaziergang ein. Als wir die Dünenstraße wieder nehmen, halten dort mindestens acht Pkws – soviel zum Thema Halteverbot.
Das nächste Ziel heißt Bolonia. Ein sehr ruhiger, breiter Strand, nur niedrige Häuser, noch im Tiefschlaf befindlicher Tourismus – bis auf ein Café, das offen hat und gut besucht ist. Auch der Kaffee ist lecker. Wir werden wieder kommen, denn ganz in der Nähe liegt auch eine römische Ausgrabungsstätte, die wir ein anderes Mal ansehen wollen. Heute steht ein kleiner Strandspaziergang auf dem Programm, langgezogene Wellen steuern eine wunderbare Wassermusik bei und Muscheln gäbe es in Hülle und Fülle, wenn wir vom Typ ‚Sammler‘ wären – so lassen wir sie einfach liegen und freuen uns nur an ihrer Vielfalt und Schönheit. Johannes erzählt am nächsten Tag Tom, dass der Strand von Bolonia als einer der schönsten Spaniens gelte, eben wegen der geringen und niedrigen Uferbebauung.
Abends sehen wir noch eine Dokumentation auf arte über die ökologischen Folgen von ‚fast furniture‘ made by IKEA und das gelungene green washing der Firma trotz häufig verursachten Kahlschlags in Wäldern. Heile Welt ade…!