Heute kommt Besuch aus Deutschland: Simone und Thomas! Pünktlich landet das Flugzeug aus Nürnberg, und bald schon fallen wir uns in die Arme. Nach einer kleinen – nicht ganz freiwilligen Stadtrundfahrt durch Málaga bugsiert Tom in höchster Konzentration wieder unseren Ford in die doch recht enge Tiefgarage – er verdient einen Orden dafür! Die Wohnung gefällt den beiden auch. Nach einem spanischen Frühstück an der Plaza de la Merced gehen wir noch zusammen einkaufen; dann kommt ein Handwerker, der die beiden Deckenlampen im Wohnzimmer austauscht, deren eine gestern beim Anschalten des Lichts kaputt gegangen war. Simone hat bemerkt, dass das Fenster in ihrem Zimmer nicht richtig schließt; der Griff muss erneuert werden – wird aber dauern. Immerhin kümmert man sich darum.
Nach der unfreiwilligen Pause (die für Thomas, wie er, mehrfach über den Tag verteilt, betont, auch noch hätte länger dauern können…) laufen wir zum Picasso-Museum, wo aber nun doch auch noch das letzte Karten-Kontingent vergriffen ist; flugs reserviert Tom online für den nächsten Morgen. Die Warteschlange an der Kasse zur Alcazaba erscheint erträglich kurz, so dass wir beschließen, den Hügel hinter dem römischen Theater hinaufzusteigen. Immer wieder hat man schöne Sichtachsen auf Türme, Tore, Wege für Wachen an der Mauer oder auf Wasserbecken und Brunnen. Die ganze Anlage ist sehr gepflegt; hoch oben öffnet sich der Blick auf den Hafen, wo gerade eine Fähre ablegt. In der Hafennähe befindet sich auch der gläserne Bau des Centre Pompidou Málaga, einer Zweigstelle des Originals in Paris mit geliehenen Kunstwerken, sowie die Stierkampfarena (keine Corrida im Februar – ich weiß nicht, ob leider oder zum Glück). Auf dem Rückweg haben wir auch noch einmal eine schöne Aussicht auf die Stadt mit den sie im Hintergrund umgebenden Bergen. Es weht ein lauer Wind, auf einmal liegt die Temperatur wieder bei 23 Grad – wunderbar!
Kurz vor dem Geburtshaus Picassos statten wir seinem Denkmal einen Besuch ab: Thomas leistet ihm Gesellschaft. Die Casa natal ist ein großes bürgerliches Haus, in dessen erstem Stock die Familie Picasso mit dem kleinen Pablo bis zu seinem neunten Lebensjahr wohnte. Sehenswert sind auch das Treppenhaus, die bunten Oberlichte der Fenster und einige der ausgestellten Bilder und Lithographien. Am meisten beeindruckt mich eine Zusammenstellung von 12 Lithographien, die die zunehmenden Abstraktionsstufen einen Stier zeigt und die Abstraktion gut nachvollziehbar macht. Insgesamt aber könnte sich die Casa Natal eine Beispiel an der Casa natal de Dalí nehmen – das war in Figueras viel spannender anzusehen!