Sonntag, 11.2.2024: von Ítrabo nach Málaga

Heute ist es wieder kühl (11 Grad) und feucht; die Wolken hängen tief und reichen manches Mal bis in die Täler. Geübt packen wir zusammen; der Aufzug zur Tiefgarage erleichtert den Vorgang enorm. Málaga ist nur knapp 90 Kilometer entfernt, so dass wir noch einen kleinen Stop in Nerja einplanen können.

Eine frühere Kollegin hatte mir das Städtchen mal als ‚schönen Ort‘ genannt. Na ja, im ‚andalusischen Stil‘ ist zutreffend, aber SEHR touristisch, vor allem viele Deutsche und Briten. Ob es am Sonntag oder am Karneval liegt, wissen wir nicht, jedenfalls ist es uns eindeutig zu voll in Nerja. Wie mag das im Sommer sein? Immer wieder taucht dieser Gedanke auf. (Heini erzählte bezüglich La Herradura, dass es in der Saison vorkommen kann, dass man für die 2,5 Kilometer Strand-Straße 1,5 Stunden mit dem Auto braucht…)

Nerja ist für seine Tropfsteinhöhle berühmt (die wir nicht besuchen), aber auch für seine Aussichtsterrasse namens ‚Balcon de Europa‘. Wie so oft stehen auch hier ein paar verrostete Kanonen herum. Der Blick vom Balkon erfasst einen Teil des Hinterlandes, die Küste, den Ort. Von einer der Palmen ertönt lautes Vogelgeschrei. Endlich erkenne ich eine Art Papagei in Weiß-Grün, der immer wieder in ein Nest zwischen Palmwedeln schlüpft und offenbar einige Jungvögel zu versorgen hat. Im Ort selbst haben einige Geschäfte offen, auffallende viele Eisdielen und ein paar Restaurants. Statt Weihnachtsillumination hängen beleuchtbare Clown-Gesichter über den Straßen. Insgesamt ist es einer der Orte, die nie mehr auf meiner to-do-Liste stehen werden.

Tom möchte ein Stück Landstraße fahren, die am Meer entlang führt. Alle WoMo-Campingplätze sind schon jetzt fast voll, in jeder Parkschlaufe drängen sich ebenfalls die Mobile; die Orte gehen fast ineinander über und an der Art der Bebauung lässt sich unschwer die Entstehungszeit ablesen. Hier stehen sie, die Hochhäuser am Meer, acht bis 12 Etagen hoch, bereit, die Urlaubermassen aufzunehmen. Entlang der Straße sind schon jetzt alle Parkplätze belegt, viele Geschäfte sind Anfang Februar noch geschlossen. Nach 30 Kilometern haben wir genug gesehen, wie uns scheint, und wir kehren auf die Autobahn zurück.

Schon bald erreichen wir problemlos Málaga und die Tiefgarageneinfahrt zu unserem Wohnhaus. Die Wohnung ist gut gelegen, schön geschnitten und ansprechend ausgestattet. Vor allem die Wandgestaltung ist sehenswert: „Picasso-style“ hieß es in der Beschreibung. Jedenfalls schafft die Wandbemalung eine schöne Atmosphäre. Insgesamt stehen drei Essplätze zur Wahl: am Esstisch, am Tresen und draußen auf der Terrasse im überdachten Innenhof.

Ein kleiner Spaziergang zur Plaza de la Merced zur Happy Hour rundet den ersten Abend ab; auch das berühmte Picasso-Denkmal auf dem Platz – der Künstler sitzend auf einer Parkbank – sticht uns gleich ins Auge (‚mehr Besucher als gewöhnlich‘ würde google maps melden…). Der Platz hat eine schöne Atmosphäre, mit vielen weißen und bunten Lichterketten.


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