Tom liest die ZEIT und lernt Spanisch, während ich gedanklich in Marokko unterwegs bin und meine ‚Vorträge‘ vorbereite. Am frühen Nachmittag aber zieht es uns beide nach draußen. Erst einmal geht es 68 Stufen nach unten; dann erkunden wir unser Dorf, dessen Gassen SEHR eng sind. Die meisten Häuser sind mit weißer Farbe gestrichen, viele haben ein begehbares Flachdach; ob diese Dächer als Dachterrasse genützt werden, vermögen wir nicht zu sagen. Manche dienen als Trockenplatz für Wäsche, auf einer einzigen steht ein kleiner Whirlpool. Zwei Mini-Supermärkte gibt es, aber keinen Bäcker, dafür eine Apotheke. Als wir durch den Ort gehen, ‚verfolgt‘ uns ein weißes kleines Lieferauto, dessen Fahrer alle naslang hält und lautstark seine Ware ankündigt: „Huevos!“ Aha, der Eiermann! Einige ältere Damen stehen auf der Straße und scheinen schon auf die Lieferung zu warten.
In einem Bogen laufen wir auf einem komfortablen Gehweg entlang der Landstraße zurück, sehen die Dachterrasse unserer Wohnung und nehmen noch einen kleinen Feldweg bergauf, so dass wir schließlich von oben auf unsere Straße treffen. Ein freundlicher Spanier empfiehlt uns noch seine Walking-Tour (zwei Stunden) durch ausgedehnte (und immergrüne) Avocado-Pflanzungen. Meine größte Freude aber ist die Mandelblüte! Auf allen Hängen um den Ort herum sitzen die Mandelbäume wie Wattebäuschchen (danke, Regina, für den Vergleich – das siehst du ganz richtig). Nähert man sich den Bäumen, heben sich ihre Blüten strahlend weiß vor dem Himmelsblau ab; dann hört man fleißige Bienen summen und wenn man ganz nahe hinschaut, sieht man, wie hübsch die einzelne Blüte aufgebaut ist: ein großer vierblättriger weißer Blütenstern, innen rosa, mit gelb-grünen Stempeln. Sooo schön!
Zeit für ein Gläschen Cava auf der Dachterrasse, bei frühlingshaften 20 Grad. Leider weht der Wind immer stärker, aber die Sonne wärmt schon und noch. Sonnenuntergang ist hier erst um 18.45 Uhr (in Schwabach bereits um 17.15!!), jedoch auf der Dachterrasse gegen 18.15 Uhr. Für Ende der Woche ist gar Regen an- und der Faschingsumzug im Nachbarort abgesagt – können wir uns gar nicht vorstellen.. Regen…?!?