Samstag, 3.2.2024: Ausflug durch den Naturpark Cabo de Gata

Eisern halten wir an unserem Balkon-Frühstück fest… der Blick auf die Bucht ist zu schön! Später gönnen wir unseren bodies noch einmal die Jacuzzi-Düsen.

Danach sind wir startklar. Die Entfernungen sind winzig. Ein paar Kilometer weiter steht eine alte Windmühle einsam in der Landschaft. Über einen Mechanismus konnte man ihr Dach in Windrichtung drehen.

Das nächste Ziel ist die versteinerte Düne von Les Escullos; auf dem einen Schild ist von 125.000 Jahren seit Entstehung zu lesen, auf einem anderen gar von 250.000 Jahren. Jedenfalls stehen am Ausgangspunkt der Dünenbildung runde, eiförmige Strukturen, die man unter dem Mikroskop auch immer noch sehen kann. Jetzt ist die äußere Struktur der Felsen bizarr-löchrig, ermöglicht aber – auch im Kontrast zum tiefblauen Meer – sehr reizvolle Fotostudien.

In der Nähe der Düne befindet sich eine Festung aus dem 18. Jahrhundert, Castillo San Felipe, seinerzeit mit vier Kanonen bestückt, um die Küstenlinie zu verteidigen. Nach einigen Renovierungsbemühungen Anfang der 90er-Jahre ist es jetzt eher wieder am Verfallen. Ein Gitter unterbindet neugierige Besuche und Unfallgefahren.

Wieder ein paar Kilometer weiter halten wir am Mirador de la Amatista. Von dort aus sieht man gut auf den erloschenen Vulkan El Freile mit seinen beiden Kaminen bzw. Spitzen, ewig lange schon ohne jede vulkanische Aktivität. Das ganze Gebiet ist das Ergebnis von Meeresvulkanismus. Heute herrscht Halbsteppe vor, lediglich von niedrigen Büschen, Gräsern und endemischen Zwergpalmen bewachsen. Der Anblick erinnert fast an eher kahle Flächen im Modelleisenbahnbau. Dennoch haben die schwungenen Linien der Hügel etwas stark Graphisches und setzen sich mit ihrem Grün kräftig vom tiefen Blau des Meeres ab.

Auf dem Rückweg halten wir noch im kleinen Fischerörtchen Isleta del Moro, wo wir beim Verlassen des Autos gleich mit dem Geruch gegrillten Fischs empfangen werden. Man hört hauptsächlich Spanisch; laut Reiseführer sind die Orte am Cabo fest in Hand der Bewohner*innen Almerias. Klingt so und gefällt uns.

Wir beschließen, zurück nach San José zu fahren, dem Hauptort des Cabos, und noch ein wenig am Dorfplatz in der Sonne zu verweilen. Dass wir dort länger als geplant bleiben, liegt nicht an uns, sondern am etwas tranigen Kellner, der an diesem warmen Samstag auch noch alleine hinter dem Tresen steht u n d serviert. Neben uns hechelt der hässlichste Hund, den ich je gesehen habe, eine Art verwahrloster Pudel mit ‚Dreadlocks‘, falls es die für Hunde gibt. Drei kleine Jungs spielen in der Mitte des Platzes Fußball. Niemand regt sich darüber auf – wir sind ja nicht in Deutschland… alles sehr entspannt hier.

Fürs Abendessen im Apartment ist eingekauft: nach einem saftigen Rohkostsalat gibt es Nudeln mit grünem Spargel und Tomaten-Gemüse-Sugo, hinterher einen Flan de Queso, unseren Dessert-favoriten. Die Sonne ist untergegangen, unsere Gesichter aber glühen und auch die inneren Bilder leuchten noch.


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