Draußen weht unter bewölktem Himmel ein garstiger Wind, so dass wir uns mit allem viel Zeit lassen. Am frühen Nachmittag verlassen wir dann doch unsere warme Höhle und fahren an den Strand. Weil wir uns beim Abbiegen irren, landen wir an einem Binnensee mit Brackwasser, in dem wieder eine ganze Gruppe rosa Flamingos herumsteht. Leider haben weder Tom noch ich die richtigen Fotoapparate dabei, sondern nur die Foto-Funktion des Handys mit schwachem Telezoom zur Verfügung – schade, aber besser als nichts. Schön sehen sie aus, dieses staksigen Vögel! Eine Düne trennt den Binnensee vom Meer, wo wir wegen des Windes nicht lange ausharren. Aber so schöne, hohe Wellen!
Nach unserem ‚Abschied‘ von der Bucht von Budoni kaufen wir noch einmal ein, was uns an Spezialitäten mitnehmenswert erscheint: Mandarinenmarmelade, eine weitere aus Myrthe-Früchten, den ‚miele amaro‘, den die Bienen während der Erdbeerbaumblüte produzieren, Bottarga (den getrockneten Fischrogen), Fregole (die runden Pasta-Kügelchen), auf Sardinien hergestellte Salami, das hauchdünne ‚Pergamento‘-Brot, sardische Plätzchen, einen Likör aus Zitronen/Orangen/Mandarinen und verschiedene Gemüsecremes.
Tom freut sich schon auf den Carajillo, den spanischen Kaffee mit Brandy, muss sich heute jedoch zum Aufwärmen mit einem Schuss Grappa im Espresso ‚begnügen‘. Die Reste im Kühlschrank reichen auch noch für ein gutes Abendessen, dann packen wir zusammen. Der Sardinien-Reiseführer ist bereits gegen „Katalonien“ ausgetauscht und so nehmen wir uns Zeit, das erste Reiseziel in Spanien zu definieren. Figueres oder Girona? Beides klingt interessant, aber die Ausflugsmöglichskeiten sind von Figueres in alle Richtungen leichter zu bewerkstelligen. Ein passendes, von anderen Reisenden hochgelobtes Quartier findet sich auch bald – Salvadore, wir kommen!