Budoni ist heute, am zweiten Advent, der Ort der Wahl. Am Vormittag kaufen wir dort in einem sehr gut sortierten Supermarkt allerhand Köstlichkeiten ein, z.B. das hauchdünne, zwei Mal gebackene typisch sardische Brot (pane guttiau), leckere Oliven und ‚pasta fresca‘ aus einem ‚laboratorio‘ bei Ottanu, wo wir gestern beinahe vor Ort eingekauft hätten, wenn ich die Information auf google maps nur etwas früher entdeckt hätte. Wie schön, dass wir diese leckere frische Pasta hier finden! Was wir auch brauchen, sind Wäscheklammern; auf dem Wäscheständer im Apartment gibt es nur vier Stück und der Wind weht hier oft stärker – ich will auf keinen Fall unser beider Slips irgendwo von einem Baum pflücken…!
Wir sehen uns kurz den Strand an: ein weißer Traum vor blauem Meer, in der Ferne eine Tafelberg-Insel (falls es dieses Wort gibt)! Schnell den Einkauf im Kühlschrank versenken, kurz gevespert und ab ans Meer! Die wärmende Sonne, das Meeresrauschen – da verzichte sogar ich auf mein obligatorisches Buch und liege einfach so in meinem Liegestuhl. Heute sind wir richtig glücklich, diese nicht billigen Faltstühle vor einigen Jahren auf der Fernweh-Messe in Erlangen spontan geordert zu haben. 20 Grad hat es in der Sonne, aber der Wind unterlegt die Wärme mit einem kühlen Untergrund, fast ein bisschen ein Lagerfeuer-Effekt. Wir Reiseprofis haben natürlich auch klappbare Styropor-Sitzkissen im Rucksack…
Wieder in Budoni an der Via Nazionale, der zentralen Straßenachse, erkunden wir die lokale Food-Szene. Vieles hat im Winter geschlossen, ehrlich gesagt ist mehr zu als geöffnet. Aber das Tolle: Übrig bleibt, was auch die Einheimischen annehmen und was wirklich Qualität bietet. Und so merken wir uns eine Pizzeria vor, die sage und schreibe 95 (fünfundneunzig!!) unterschiedliche Pizzen auf der Speisekarte anbietet. Sie öffnet tatsächlich am Abend; wir wählen zwei mit Krabben und Bottarga, einem auf Sardinien hergestellten getrockneten Fisch-Rogen, dazu die eine mit Miesmuscheln und Kirschtomaten, die andere mit Lachs und Zucchini belegt. Was für ein schöner Abschluss des Tages!