Montag, 27.11.23: in Cefalù

Heute ist Cefalù das Ziel, das als eines der schönsten Dörfer/Städtchen Italiens gehandelt wird. Wir werden es vor Ort überprüfen! Um Zeit und Kraft zu sparen, nehmen wir statt der Uferstraße die Autobahn, lassen mögliche Besichtigungsziele (Ausgrabung hier, Bergdorf da) ungenutzt liegen und sind nach 45 Minuten an Ort und Stelle. Parken ist schwierig in Cefalù, weil die meisten Parkplätze zwar groß beschildert, aber im umgekehrten Verhältnis eine recht kleine Parkfläche aufweisen. Der etwas längere Weg ins Zentrum ist abwechslungsreich, weil es kleine Plätze, viele Geschäfte und Restaurants und auch schon gleich ein Überbleibsel aus der arabisch-normannischen Zeit zu sehen gibt, das Osterio Magno. Man nimmt an, dass es sich um einen Wohnsitz des normannischen Königs Roger II. handelt. Von außen sieht man nicht so viel, jedenfalls Tuffstein und Lavastein in der Fassade, ansonsten ist es geschlossen.

Zum Teil gibt es richtig schöne Läden, die nicht nur Touristenramsch verkaufen. Als wir gerade in einem solchen Laden eingekauft haben (handbedruckte Küchenhandtücher) und ihn verlassen, rumpelt ein kleiner dreirädriger Ape an uns vorbei, bis übers Dach mit Obst und Gemüse beladen und fädelt sich in eine kleine steile Gasse ein. Wir können den Fotoapparat nicht rasch genug aktivieren – schade. Wir versuchen, ihn zu verfolgen, aber leider verschwindet er bald aus Blick- und Hörfeld.

Der positive Effekt: Am Ausgang einer der oberen Gassen stoßen wir seitlich auf den Dom! Welch eine prächtige Anlage: trutzig steht er da, mit zwei Türmen, im Querformat sozusagen, davor ein geräumiger Platz mit Gitter und einigen Bischofsfiguren und Figuren von Kirchenstiftern. Das Portal steht weit offen, aber leider, leider ist der ganz Chorraum, wo sich das prächtige Mosaik mit Goldgrund aus dem 12. Jahrhundert befindet, eingerüstet. Einige sehr schön gestaltete Kapitelle trösten uns ein wenig. Selbst mit verbauter Innenansicht entfaltet der Innenraum noch seine Wirkung.

Kaum haben wir den Dom verlassen, wird das Portal geschlossen – Glück gehabt! Jetzt ist Eis- und Kaffeezeit. Übrigens mehren sich nun doch auch die leeren Kühltruhen, und so manche Gelateria mutiert zur Pasticceria. Nach einer Pause gehen wir den zentralen Corso Ruggero (= Roger) noch bis zu den Resten einer ehemals sternförmigen Befestigungsanlage am Meer, mit Blick auf den Leuchtturm. Ganz in der Ferne kann man tatsächlich die äolischen (= liparischen) Inseln in ihren Konturen erahnen. Ein Stückchen weiter, an der Mole, lassen wir von einer steinernen Bank aus die mittelalterliche Kulisse Cefalùs auf uns wirken. Diese Aussicht würden wir nicht missen wollen, wirklich sehr schön. Gut, einverstanden, Cefalù hat seinen Platz unter den schönsten Ortschaften Italiens zu Recht!

Zurück in Aspra lassen wir uns gleich noch auf einen Aperitivo mit Aperol Spritz in einer Bar nieder und beobachten, wie der Himmel eine immer stärkere rosa Färbung annimmt. Die frischen Krabben und Busiate-Nudeln für den Abend haben wir schon im Apartment – nichts wird einen angenehmen Abend verhindern.

Anmerkung Tom: das Abendessen ist wunderbar, mit viel frischer Zitrone, Dank an die Köchin!


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