
Heute Abend kocht die Hausfrau selbst: Endlich sehen wir einmal einen offenen Metzgerladen und kaufen Kalbsleber. Die Metzgerei befindet sich am Fuß der steil ansteigenden Altstadt Agrigents, d.h. für alle weiteren Einkäufe müssen wir unzählige Treppenstufen akzeptieren. Eine barocke Kirche (…del purgatorio) ist geschlossen, San Giovanni offen, aber nicht besonders sehenswert. Der Dom steht ganz oben auf dem Berg, ebenso eine Zisterzienserinnen-Kloster, nein danke, heute nicht. Wir sehen uns lieber den kleinen Stadtteil mit Street Art an; vieles wird gerade renoviert, unter schwierigen Bedingungen (steil und eng), einiges könnte man für wenig Geld erwerben und viel Geld hineinstecken. Wir verstehen, dass nicht jeder Besitzer auch das für den Umbau nötige Kleingeld hat. Unser Apartment befindet sich ja auch in der Altstadt und ist nicht nur vorbildlich, sondern auch sehr elegant und sicher auch teuer renoviert. Umbauideen, Materialien, Ausführung, Beleuchtung – alles tipp topp, einladend, heimelig. Deswegen ruhen wir uns heute hier aus und verlassen das Haus nur noch für einen Aperol Spritz zum Sonnenuntergang, in der Bar Athenae 90 (wegen der dort gespielten Musik aus den 90er-Jahren??). Der Wirt ist ein schräger Vogel (ganz rechts im Bild) und liebt die Kommunikation mit seinen Gästen, hat von 12 bis 2 Uhr geöffnet, ist nachmittags zum Bedienen alleine und geht abends in die Küche, wenn zwei jungen Frauen (Gaststudentinnen aus Lissabon, wie sich einen Tag später herausstellt) servieren und kassieren. Er erkennt uns sofort wieder und macht ein paar Späßchen.



