Dienstag, 7.11.2023: in Giardini Naxos

Bevor wir durch den Ort spazieren, buchen wir noch für morgen einen Cannoli-Kurs in Taormina. Cannoli sind für Sizilien in etwa so wichtig wie die Schwarzwälder-Kirsch-Torte für ihre Gegend. Man findet sie überall, mit und ohne Kirschen, mit Pistazien oder Schokolade bestreut, vermutlich auch mit verschiedenen Füllungen. Das werden wir dann morgen hoffentlich im Kurs erfahren!

Wir flanieren am Lungomare entlang, erst in der einen Richtung, wo wir schon sehen, wo der ‚Interbus‘ morgen nach Taormina abfahren wird, dann zu einer Bar gegenüber des Florettseidenbaums, der mich schon am ersten Abend faszinierte: Gelb-rosa Blüten, die magnolien- oder auch hibiskus-ähnlich aussehen, mit einem großen Stempel, grüne längliche Früchte, die dann wie Baumwollknospen aufplatzen und etwas Watteartiges herausquellen lassen: alle Stadien sind gleichzeitig zu sehen; der Stamm könnte, weil der Baum zur Familie der Mammutbäume gehört, flaschenartig aussehen – tut er aber nicht.

Da der versprochene Meerblick direkt aus unserem Apartment doch recht spärlich ausfällt, holen wir das Sonnenbad auf der Dachterrasse noch nach, aber da Wolken aufziehen (Wolken??), wird aus dem Sonnenuntergang wieder nichts – ist ja mit dem Blick nach Osten sowieso schwierig… Mittlerweile lese ich den zweiten Krimi einer deutschen Investigativ-Journalistin, deren Spezialgebiet die Mafia ist. Seit eine ihrer mafia-kritischen Veröffentlichungen in weiten Teilen nach Erscheinen geschwärzt werden musste, hat sie beschlossen, ihr Mafia-Wissen nur noch in Krimis darzubieten. So kann man man Fakten und Erkenntnisse ein bisschen verbrämen und bringt sie doch an die geneigte Leser*in: Petra Reski, „Drei Serena Vitale Krimis in einem Band: Palermo Connection, Die Gesichter der Toten, Bei aller Liebe“; von derselben Autorin gibt es auch bei Reclam „Mafia. 100 Seiten“. Nach dem dritten Mafia-Krimi werde ich genug über dieses Thema wissen…


Beitrag veröffentlicht

in

,

von

Schlagwörter: